Hier lebt der Klingenmeister.
Die Klingenmeister gehören zu einer legendären Adelskaste und bilden gleichzeitig die Leibwache des Großfürsten. Sie führen ihr Leben streng nach dem überlieferten Kodex. Es ist ihnen weder die Ehe noch ein Leben außerhalb des Kay-Rhon erlaubt – des fürstlichen Palasts, der die Ausmaße einer mittleren Stadt besitzt.
Der Klingenmeister ist ein Bhay-Yan, ein „Eingeweihter des Stahls“ und erringt die höchsten Weihen der Kampfkunst. Er führt Klingenwaffen jeder Art mit tödlicher Präzision und größter Vernichtungskraft. Zudem versteht er sich auf die hohe Kunst des Stahlformens und kann seine Waffen und Rüstungen selbst modifizieren und verbessern.
Die Geschichte des Klingenmeisters
„Ich bin ehrenhaft. Ich bin es, weil man es verlangt und weil es der Weg ist, den schon meine Väter und deren Väter gegangen sind. Ich folge diesem Weg. Gebunden an einen Kodex, den ich bis ins letzte Wort verinnerlicht habe. Ob ich an ihn glaube? Die richtige Antwort wäre: Ich kenne keinen anderen. Im Kodex heißt es: „Ich schütze ihn, der die Sonne und das Licht ist und mein oberster Herr.“ Dies ist meine Aufgabe bis an das Ende der Zeiten.“ Diesem Kodex habe ich mein Leben verschrieben. Ich bin kein niederer Diener. Ich bin Auge, Hand und Klinge meines Fürsten. So wie es schon immer war. Ich bin einer der Klingenmeister! Oberster Wächter, einer jener letzten Beschützer, die mit dem Stahl sprechen und durch in sprechen.
Diese Macht verleiht mir alleine der Kodex. Doch zahle ich dafür meinen Preis, denn völlige Hingabe kann auch tiefste Einsamkeit bedeuten. Der Weg ist zu gehen, der Preis ist zu entrichten – mein Leben ist nicht von Bedeutung. Es ist zu geben, wenn dies erforderlich wird.
Man bringt uns bei, unsere Sinne zu schärfen und mit unseren Augen selbst die tiefste Dunkelheit zu durchdringen. Wir lernen, Gegner zu erkennen, die sich in finsterste Schatten hüllen. Was aber, wenn die Feinde selbst Schatten sind? Was, wenn wir erkennen, dass tiefste Schwärze beginnt, die Welt einzuhüllen? Wenn wir die ersten sind, die diese Bedrohung erkennen und man uns keinen Glauben schenkt, da andere nicht sehen, was wir sehen. Ich weiß, dass die Zeit des großen Schattens bevorsteht und doch kann ich nicht mehr tun, als meine Wachsamkeit noch weiter zu verstärken. Auch, wenn ich spüre, dass das, was allmählich beginnt uns einzuholen, für die Sprache des Stahls vollkommen taub sein könnte. Doch auch diese Sprache kann man lernen.“