Kategorie: Geschichten

Die Geschichte des Roten Heeres von Synn

In den alten Chroniken ist die Rede von mannigfaltigen Gefahren aus einer Welt jenseits der Äthermeere. Diese Länder, vermutlich handelt es sich um Inseln, deren Position heute nicht mehr exakt bekannt ist, nannte man die Anderwelten.

Eine dieser mysteriösen Welten soll Synn heißen und glaubt man den Überlieferungen, existiert hier eine Zivilisation, die allen Völkern Aetherras weit überlegen ist – sowohl im Schiffbau, als auch bei der Entwicklung von Waffen.

Und in Sachen Blutrünstigkeit übertrafen ihre Armeen alles und sie sollten zur tödlichsten Geißel werden, die je den Kontinent heimgesucht hat.

Wie ein Sturmwind der Zerstörung fiel das Rote Heer von Synn über die südöstliche Küste Aetherras her, alles raubend, tausendfach mordend, ohne Gnade und nur getrieben von einer verzehrenden Gier nach edlen Metallen.

Ihr Kriegsbanner zeigte das Antlitz ihres einzigen Gottes – Sanhaym, dem Herren der Himmelsklingen.

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Als das Rote Heer schließlich auf die Feste der Bhay-Yan stieß, dem Hort der Klingenmeister, wähnten sich die Invasoren am Ziel aller Wünsche.

Er ließ sich für sie riechen und schmecken, der gewaltige Reichtum, den diese Festung zu verteidigen suchte und so formierten sich die Armeen zur entscheidenden Schlacht.

Doch ist die reine Gier selten ein fähiger Ratgeber und die Angreifer erkannten viel zu spät, welchen Kampf sie hier wagten.

Denn die frühen Klingenmeister, Begründer des Ordens und Herren über die tiefen Erze, bedienten sich einer Macht, die direkt den Eingeweiden der Erde entstieg und die nur von ihnen kontrolliert werden konnte.

In den frühen Schriften heißen diese nicht-körperlichen Wesenheiten Alvantari und es handelte sich bei ihnen um die Seelen mächtiger Wesen, die der Schöpfer in der frühen Zeit nur unschädlich machen konnte, indem er diese mörderischen Geister in die Feuer der Tiefe stieß und sie daran band.

Im Laufe Tausender von Jahren verbanden sich die Alvantari schließlich mit den Erzen und lebten in ihnen, als diese erkalteten.

Die Weisesten der Ordensbrüder entdeckten schließlich, dass die Erde unter ihren Füßen, die reich an Erzen war, Gestein enthielt, dem eine besondere Energie innewohnte.

Auch wenn viele der frühen Experimente fehlschlugen und viele von ihnen dabei den Tod fanden, so gelang es ihnen am Ende, sich die Geister des flüssigen Feuers Untertan zu machen.

Als nun die Armee aus Synn gegen die Mauern ihrer Feste brandeten, ergoss sich von den Zinnen ein Strom flüssigen Metalls auf sie.

Dies alleine hätte niemals ausgereicht, um das Rote Heer aufzuhalten, denn die Kämpfer waren standhaft, wohl gerüstet und nie hatte es eine Bedrohung gegeben, die sie hätte verzagen lassen.

Doch als die Fluten des flüssigen Erzes den Boden berührten, kamen die Alvantari frei und als die uralten Wesen ihre wahre Gestalt annahmen, da war mit einem Mal schneidende Furcht in den Reihen der Soldaten.

Als sich die Kämpfer zur Flucht wandten, kamen die Alvantari aber wie Sturmwind über sie – viele wurden auf der Stelle getötet, doch in die Stärksten und Tapfersten fuhren die körperlosen Geister, um diese fortan als Heimstatt zu besitzen.

Die Ordensbrüder erkannten viel zu spät, was die Alvantari im Schilde führten, doch geschah alles so geschwind, dass ihnen keine Zeit blieb, das Unheil zu verhindern.

Die Alvantari jedoch, nun wieder in lebendige Körper gehüllt, stellten sich den Klingenmeistern nicht zum Kampf, sondern flohen in Richtung der Küste – dort, wo die Schiffe des Roten Heeres vor Anker lagen.

Schrecklich sollen die von den Alvantari besessenen Krieger anzuschauen gewesen sein, wenn man denen glaubt, die ihre Flucht mit eignen Augen sahen.

Ihre Köpfe waren gehüllt in wehende Flammenlohen und unter unmenschlichen Schreien, die so schrill gewesen sein sollen, dass ihr Echo noch tagelang in den Schluchten von Fay-Dhyan gehört wurde, bahnten sie sich ihren Weg und entkamen schließlich über das Meer.

Was aus den Resten des Roten Heeres wurde, weiß bis heute niemand, aber einige Gelehrte vermuten, dass die Alvantari sich in ihren neuen Körpern zu den nächsten Herren von Synn krönten.

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Viele der Klingenmeister halten diese ferne Bedrohung immer noch für real und in den wichtigsten Gebeten des Ordens, finden sich Verse, in denen man den Schöpfer darum bittet, die Alvantari niemals zurückkehren zu lassen.

Vielleicht sind die Befürchtungen der Klingenmeister berechtigt und, wie die Geschichte Aetherras uns immer wieder zeigt, ist nur Wachsamkeit ein verlässlicher Verbündeter.



geschrieben von: Crow Girl
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